Offene Arbeit

 

Offenes Denken - Offen für neue Blickwinkel und Perspektiven

Offene Arbeit im Kindergarten. Eine Grundeinstellung zum Zusammenleben in der Arbeit mit Kindern.
Wir sehen die Unterschiedlichkeit und Besonderheit eines jeden Kindes als Normalität an. Es geht darum diese wahrzunehmen, darauf zu reagieren und einen entsprechenden differenzierten Rahmen zu bieten. Offen sein für alle Kinder, egal mit welchen individuellen Bedürfnissen sie zu uns kommen.

 

Offene Arbeit bedeutet für uns auch, sich einzusetzen für die Stärkung und Sicherung der Rechte von Kindern. Ziel ist es das Streben der Kinder nach Unabhängigkeit und Eigenverantwortung zu unterstützen. Ihnen alle denkbaren Chancen einzuräumen, sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen, mitzuwirken und Selbstwirksamkeit zu erleben.

 

Zur Umsetzung dieser Einstellung bedarf es differenzierte und flexible Strukturen in der Organisation, der Raumgestaltung und der Zeiten. Im Gegensatz zu anderen Einrichtungen mit geschlossenem Konzept öffnen wir die Türen, alle Ressourcen des Kindergartens stellen wir den Kindern zur Verfügung. Alle Räume werden als Ganzes gedacht, differenziert gestaltet und genutzt und eröffnen damit umfangreiche Erfahrungs- Handlungs - und Entscheidungsspielräume. Die Kinder können in der Freispielzeit dort tätig werden, wo es für sie von Bedeutung ist. Es heißt aber auch Türen schließen, damit Kinder allein, miteinander oder mit Erwachsenen ungestört agieren können. Zeiträume werden gewährt, um den Interessen nach zu gehen und seine Arbeit zu beenden. Es müssen nicht immer alle Kinder dasselbe zur selben Zeit tun.

 

Folgende Räumlichkeiten stehen den Kindern zur Verfügung:

  • Das Atelier (Kreativraum)

  • Die Theaterwerkstatt (Rollenspielraum mit Musikecke)

  • Der Werkraum

  • Der Bau- und Konstruktionsraum

  • Die Piazza mit Sinnesbecken und Bücherecke

  • Der Waschraum (Sinnes- und Experimentierraum)

  • Die Turnhalle (Bewegungsbaustelle)

  • Der Garten (Unser Außenspielbereich)

 

Pädagogische Bedeutung der offenen Arbeit: 

  • Durch die freie Wahl der Aktivitäten erfahren die Kinder Selbstwirksamkeit und Respekt. Sie haben individuelle Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.

  • Verlässliche Beziehungen und vertrauensvolle Kontakte werden durch die freie Wahl an Spielpartner- und Bezugspersonen gefördert

  • Durch die abwechslungsreiche Gestaltung der Räume finden die Kinder zu jedem Thema die passende Lernumgebung und haben Zugang zu vielfältigen Materialien

  • Die so gewonnene Freiheit wirkt sich positiv auf die Entwicklungs- und Bildungsatmosphäre aus und ist für alle Beteiligten der bestmögliche Weg für Selbstbildungsprozesse. Die Persönlichkeit der Kinder kann sich entfalten

  • Auch in der offenen Arbeit ist ein rücksichtsvoller und respektvoller Umgang miteinander wichtig. Durch verständliche und nachvollziehbare Regeln, sowie klare Absprachen lernen die Kinder das strukturierte und geordnete Leben in einer Gemeinschaft kennen. Diese Regeln bilden den Rahmen, in dem sich die Kinder frei und selbstbestimmt entfalten können.  

 

Aufgabe der Erzieherin und des Erziehers in unserer Kindertagesstätte ist es, Lern- und Entwicklungsbegleiterin / Entwicklungsbegleiter des einzelnen Kindes zu sein: 

  • ihre Themen und Fragen zu entdecken

  • Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen

  • eine vorbereitete Umgebung zu gestalten und das Material dazu herzustellen

Wir schaffen eine kindgerechte Umgebung, und achten die Würde eines jeden Kindes. Uns liegt daran, den Kindern einen großen Freiraum zu geben, um das selbständige Handeln zu unterstützen.  Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung des Denkens, der Sprache, ihrer Ich-Findung davon abhängt, wie Kinder sich ihre Welt spielerisch und selbstbestimmt aneignen können.

 

„Die Kinder haben ein Recht auf Bildung. Nicht nur Bildung im Sinne von Lernen, sondern Bildung in Bezug auf die (Aus)Bildung einer unverwechselbaren Identität und einmaligen Persönlichkeit.“ (aus Reggio)

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